Er hieß Peter. Sie hieß Silie. Beide waren jung und komplizierte Typen. Machen sich gegenseitig das Leben schwer. Da griff ein Zauberer ein. Vereinte beide in ein Wesen, in die Peter-Silie. Peter wird zur Wurzel und Silie zum Kraut. Und aus beiden zusammen sprossen Blüten und Samen.

Der Pflanzencharakter Petersilie passt zu jenem Menschentypen, der eine ungeschickte Hand im Verkehr mit anderen hat, sich Vorwürfe macht und Kleinigkeiten nachträgt. Es zustande bringt, überall Unstimmigkeiten entstehen zu lassen. Petersilienwurzel beeinflusst unser Denken , Blätter und Samen hingegen unser Gemütsleben positiv.

Für die meisten ist die Petersilie “nur ” ein schmackhaftes Küchenkraut. Dabei stecken in ihr außergewöhnliche Heilkräfte. Als wichtiger Nährstofflieferant für die Vitamine A, B, C, E, Folsäure und Eisen ist das Kraut mit seinem typischen Aroma aus der Küche nicht mehr wegzudenken – dabei steckt in ihr noch viel mehr.

Petersilie schützt die Lunge vor krebserregenden Stoffen: Sie hat die Kraft, giftige Substanzen aus Rauch und Qualm zu neutralisieren. Das liegt vor allem an ihren ätherischen Ölen Apiol und Myristicin die nachweislich einen Teil des Zigarettenrauchs unschädlich machen.

Petersilie wirkt entgiftend, belebend und aphrodisierend: Die entwässernde Wirkung sorgt dafür das die Harnwege durchgespült werden. Petersilie fördert die Blutbildung und stärkt das Herz das wiederum eine belebenden Effekt auf den Organismus hat. Von der aphrodisierenden Wirkung profitieren Männer und Frauen, so hieß es, dass Kriegern der Verzehr von Petersilie strengstens verboten wurde, damit sie während ihren Kämpfen nicht durch Schmetterlinge im Bauch abgelenkt werden.

Petersilie wirkt unterstützend bei Menstruationsbeschwerden. Da das ätherische Öl Apiol die Gebärmutter-Kontraktionen stärkt wird geraten in der Schwangerschaft Petersilie nicht in Massen zu verzehren, da unter Umständen eine Fehlgeburt ausgelöst werden kann.

Petersilie verleiht uns frische Energie. Frisch zerkaut vertreibt sie Mundgeruch und vermindert den Juckreiz nach einem Mückenstich. Petersilie verschönert die Haut , beugt Gicht und Rheuma vor, hilft bei Husten und reguliert die Verdauung.

Tipp:

Zwei Teelöffel zerkleinerte frische Petersilie-vorzugsweise die glatte Sorte- mit kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Zwei bis drei Tassen täglich über eine Woche eingenommen wirken wie ein Frühjahrsputz von innen. Bei Nierenschwäche und in der Schwangerschaft nicht anwenden!

Quellennachweis: Mit dem Kräuterpfarrer durchs ganze Jahr von Hermann-Josef Weidinger und Friederike Ostermeyer (Autor)

Rezept für Herzwein von Hildegard von Bingen:

“Wer im Herzen oder in der Milz oder in der Seite Schmerzen leidet – der koche Petersilie in Wein, unter Zugabe von etwas Weinessig und reichlich Honig und seihe durch ein Tuch ab. Den so zubereiteten Herzwein trinke er oft, und es heilt ihn”.

Zutaten:

  • 1 Liter Rotwein
  • 10 Stängel Petersilie
  • 80-150 Gramm Honig
  • 2 Esslöffel Weinessig

Zubereitung: 1 Liter Rotwein, 2 Esslöffel Weinessig und 10 Stängel Petersilie 5 Minuten kochen lassen, dann je nach Geschmack 80 – 150 g Honig einrühren. Zusammen 2 Minuten weiter köcheln und danach durch ein Sieb abgießen. Denn abgekühlten Herzwein in eine dunkle Flasche füllen und im Kühlschrank aufbewahren.